Persische Rennmäuse (Meriones persicus), kurz „Perser“ genannt, sind die Riesen unter den Rennmäusen. Inklusive des Schwanzes werden sie über 30 cm lang. Charakteristisch sind die langen Wangentasthaare und die Quaste am Ende des Schwanzes. Wegen ihrer Größe werden die Tiere auch „Persische Rennratte“ genannt. Man findet die Nager vorwiegend in felsige Regionen von der Türkei bis nach Pakistan.
Verhalten
Die dämmerungs- und nachtaktiven Rennmäuse leben in freier Wildbahn in größeren Familiengruppen und bauen ihre Nester zwischen Felsen oder graben tiefe Erdlöcher. Zudem sind die Tiere begnadete Kletterer. Perser sollten nie allein gehalten werden. Am wohlsten fühlt sich ein Pärchen, Du kannst aber auch eine Gruppe weiblicher Tiere halten. Idealerweise gewöhnst Du die Tiere bereits vor Erreichen der Geschlechtsreife aneinander, denn erwachsene Tiere miteinander zu vergesellschaften, kann sehr schwierig sein.
Tiergerechte Haltung
Für die Haltung von zwei bis sechs Persischen Rennmäusen sollte das Gehege mindestens 150 x 50 x 120 cm, besser sogar 150 x 50 x 150 cm (Länge x Breite x Höhe) betragen, da Perser auch sehr gerne und gut klettern. Für die Haltung von Persischen Rennmäusen sind z. B. Volieren sehr gut geeignet. Um das Buddelbedürfnis ausleben zu können, sollte die Einstreu mindestens 20 cm hoch sein und aus unterschiedlichen Bestanteilen, wie z. B. Kleintierstreu, Heu und Stroh zusammengesetzt sein, damit Gänge angelegt werden können.
Große Papp- und Korkröhren sowie Naturäste in der Einstreuschicht sorgen für zusätzliche Stabilität der angelegten Gänge bzw. dienen als unterirdische Verstecke. Stabile Naturäste und Röhren bzw. verschiedene feste Ebenen im Käfig dienen als Klettermöglichkeiten. Zudem kannst Du als zusätzliche Bewegungsmöglichkeit auch einen ausreichend großen Laufteller anbieten.
Alle schweren Einrichtungsgegenstände solltest Du vor Untergraben schützen, damit Deine Rennmäuse sich nicht verletzen. Zum Nestbau im Schlafhäuschen eignet sich Heu und Baumwollstreu hervorragend. Zur Fellpflege benötigen Deine Rennmäuse ein mit Chinchillasand befülltes Sandbad.
Persische Rennmäuse haben keinen sonderlich starken Eigengeruch. Dennoch solltest Du die Kot- und Urinecken täglich reinigen, ebenso das Sandbad und Futter- und Wassergefäße. Untersuche auch regelmäßig die Vorratskammern und entferne dort gebunkertes Frischfutter, damit es nicht schimmelt. Um die Gangsysteme nicht alle auf einmal bei der Käfigreinigung zu zerstören, empfiehlt es sich jeweils immer nur die Hälfe des Käfigs zu reinigen.
Da Deine Perser vorwiegend in der Dämmerung und bei Nacht aktiv sein werden, solltest Du den Käfig nicht ins Schlafzimmer stellen, um selbst ungestört schlafen zu können.
Tiergerechte Ernährung
Persische Wüstenrennmäuse sind Gemischtköstler. Neben Körnern benötigen sie auch tierisches Eiweiß für eine ausgewogene Ernährung. Du kannst Deinen Persern eine Alleinfuttermischungen für Mongolische Rennmäuse anbieten. Zusätzlich kannst Du Deine Mitbewohner mit Frischfutter verwöhnen. Geeignet ist verschiedenes Gemüse wie Karotten, Gurke, Paprika, Salat und Kräuter sowie nicht zu süßes Obst. Grundsätzlich wird Obst natürlich gern gefressen, es sollte aber nur als gelegentlicher Snack und in geringen Mengen angeboten werden.
Persische Rennmäuse sind sehr intelligent und neugierig. Sie erkunden gerne ihre Umgebung und sind sehr unternehmungslustig. Bei als Haustieren gehaltenen Persern ist es sehr wichtig, die Tiere entsprechend zu beschäftigen, z. B. mit Futter oder immer wieder wechselnden Einrichtungsgegenständen.
Tipp: Verstecke Deinen Persischen Rennmäusen ganz besondere Leckereien, wie z. B. einen Gemüsechip oder auch mal einen getrockneten Mehlwurm in einem Heusäckchen, einem Schnüffelteppich oder an einer ungewöhnlichen Stelle im Nagerheim. Du kannst auch eine Buddelkiste mit Besonderheiten spicken. Das beugt Langeweile vor und Deine Rennmäuse werden es Dir danken!
Für wen eignen sich Persische Rennmäuse?
Persische Rennmäuse sind sehr agil, neugierig und intelligent. Meist werden die Tiere auch sehr schnell zahm. Es macht großen Spaß sich mit ihnen zu beschäftigen. Durch ihre dämmerungs- und nachtaktive Lebensweise eignen sie sich besonders für Berufstätige und Nachtschwärmer, die etwas größere und intelligente Mitbewohner suchen. Für die tägliche Grundversorgung (Fütterung, Gesundheitskontrolle, Reinigung der Toilettenecken, Entfernen von verstecktem Frischfutter) brauchst Du 15 – 30 Minuten. Einmal wöchentlich solltest Du noch 1 – 2 Stunden Zeit für eine gründlichere Reinigung des Nagerheims veranschlagen. Außerdem haben Perser eine relativ hohe Lebenserwartung von 6 – 7 Jahren. In dieser Zeit bereiten sie ihrem Halter viel Freude und sorgen für Action!