Schwimmpflanzen für den Teich
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Ein Naturteich im eigenen Garten wird erst durch die Vielfalt des tierischen und pflanzlichen Lebens zum Biotop. Neben Sumpf- und Unterwasserpflanzen prägen auch Schwimmpflanzen das Bild einer begrünten Wasseroase entscheidend. Wir möchten Dir die schönsten, beliebtesten und nützlichsten Schwimmpflanzen im Folgenden genauer vorstellen.

Zusatz-Info: Seerosen könnte man zwar auf den ersten Blick ebenfalls für Schwimmpflanzen halten, sie treiben jedoch lediglich sehr lang gestielte Blätter und Blüten, sind aber mit einer Knolle am Bodengrund verwurzelt. Auch sie teilen jedoch viele Vorteile mit den echten Schwimmpflanzen.

Schwimmpflanzen als Vorbeugung gegen Algen

Ein Gartenteich ist ganzjährig der Witterung ausgesetzt. Durch starke Sonneneinstrahlung kann es jedoch zu vermehrtem Algenwuchs im Teich kommen. Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich, einen Teil der Wasseroberfläche abzuschatten. Ein Drittel bis ungefähr die Hälfte des Teichs darf es ruhig sein. Bäume und Büsche, die in Teichnähe gepflanzt werden, sind eine Möglichkeit – das herabfallende Laub im Herbst kann aber ebenfalls zu Problemen führen –, ein Sonnensegel ist eine Alternative. Am besten geeignet sind allerdings an der Wasseroberfläche wachsende Pflanzen, denn sie können nicht nur das Eindringen des Sonnenlichts reduzieren, sondern nehmen auch gleichzeitig überschüssige Nährstoffe aus dem Teichwasser auf, die ansonsten den Algen zur Verfügung stehen würden. Je mehr Sonnenlicht und je mehr Nährstoffe, desto größer auch die Vermehrungsrate der Schwimmpflanzen – eine Win-Win-Situation für jeden Teichbesitzer.

Zusatz-Info: Manche Stängelpflanzen wie Hornkraut oder Wasserpest können auch an der Wasseroberfläche treibende Pflanzeninseln bilden und so ebenfalls zur Abschattung der tieferen Wasserregionen beitragen.

Schwimmpflanzen entfernen

Das Entfernen überschüssiger Biomasse gestaltet sich ebenfalls einfacher als bei anderen Teichpflanzen. Keine unerreichbar den Teichboden durchziehenden Wurzeln, kein dickes, hartnäckiges Rhizom, das sich kaum zerteilen lässt – einfach den Kescher durch das Wasser gezogen und einen Teil der frei auf der Oberfläche treibenden Schwimmpflanzen aus dem Teich holen, fertig. Lediglich die Maschenweite des Keschers sollte der Größe der Schwimmpflanzen angepasst sein, von sehr fein für Wasserlinsen bis hin zu einem stabilen, groben Kescher, um den Bestand an Krebsscheren auszudünnen.

Winterharte oder tropische Schwimmpflanzen?

Während manche (einheimische) Arten ganzjährig im Teich verbleiben können und im nächsten Frühjahr nach einer meist am Teichboden verbrachten Ruhephase wieder an der Wasseroberfläche erscheinen, eignen sich subtropische und tropische Schwimmpflanzen nur während der Sommermonate zur Pflege im Teich, können aber dennoch mit ihren nützlichen Eigenschaften und attraktiver Optik eine Bereicherung des Biotops darstellen.

Schwimmpflanzen im Miniteich

Auch zur Begrünung von Miniteichen und wassergefüllten Kübeln auf Balkon und Terrasse bieten sich Schwimmpflanzen an, denn sie benötigen keine substratgefüllten Pflanztöpfe, die Platz wegnehmen und das kleine Biotop überdüngen könnten. Zusätzlich schützen sie die kleinen Teiche vor übermäßiger Erhitzung durch Sonneneinstrahlung. Zwischen ihren von der Oberfläche in die Wassersäule ragenden Wurzeln verstecken sich Jungfische ebenso gerne wie Libellenlarven und andere Kleinlebewesen – natürlich im großen Gartenteich ebenso wie in Deinem Terrassenkübel.

Winterharte Schwimmpflanzen

Eine Gruppe von Schwimmpflanzen kommt früher oder später in jedem Teich vor, obwohl sie nur in den seltensten Fällen absichtlich eingesetzt wird: Wasserlinsen werden häufig mit anderen Sumpf- oder Wasserpflanzen, mit dem Transportwasser der Teichfische oder sogar von Wasservögeln wie Enten, die Deinem Teich einen Kurzbesuch abstatten, eingeschleppt. Sie gehören nach neuerer Systematik zur Familie der Aronstabgewächse, die Aquarianern durch ihre tropischen Vertreter, die Speerblätter (Anubias) bekannt ist. Allerdings haben die Wasserlinsen ihre Wuchsform stark reduziert und bestehen nur aus kurzen Wurzeln und den (richtigen Blättern ähnelnden) Sprossgliedern mit luftgefüllten Hohlräumen, dank derer sie an der Wasseroberfläche treiben. Die Vermehrung der Kleinen Wasserlinse (Lemna minor) und der sehr ähnlichen Buckligen Wasserlinse (L. gibba) erfolgt rasant durch Sprossung und so können innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Entengrütze, wie sie auch genannt wird, die Teichoberfläche bedecken und das Leben darunter förmlich ersticken. Wird sie allerdings in einem kleinen Areal des Teichs geduldet und regelmäßig abgekeschert, wenn sie sich zu stark auszubreiten droht, kann sie in ihrem Refugium als Nährstoffkonkurrent zu Algen eine positive Rolle spielen. Die Dreifurchige Wasserlinse (L. trisulca) bildet keine dünne Schicht an der Wasseroberfläche, sondern zeigt ein dreidimensional verzweigtes Wachstum, welches auch deutlich langsamer ist als bei den zuvor genannten Arten. Die lockeren Polster sind recht dekorativ. Im Herbst speichern alle Wasserlinsen Stärke in ihren Sprossgliedern, sodass sie schwerer werden, zum Teichgrund absinken und dort frostfrei zu überwintern.

Tipp: Viele Teichfische wie Goldfische und Koi fressen zwischendurch gerne Wasserlinsen und auch für manche Aquarienfische oder Wasserschildkröten sind die winzigen Pflänzchen ein nahrhafter Snack.

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Wasserlinsen

Wusstest Du, dass sich in Deinem Teich möglicherweise fleischfressende Pflanzen befinden? Du musst Dir aber keine Sorgen um Deine Goldfische oder gar Deine Finger machen – die Fallen des Wasserschlauchs (Utricularia sp.) sind winzig klein und werden höchstens einem Wasserfloh gefährlich. Nähert sich ein Beutetier der Fangblase, so wird es mittels Unterdruck angesaugt, gefangen und anschließend verdaut. Auf den ersten Blick ähneln die Triebe des Wasserschlauchs einem Hornkraut. Utricularia bevorzugt nährstoffarme Gewässer und wird in reichlich gedüngten Teichen (z. B. mit Fischbesatz) meist von anderen Pflanzen verdrängt.

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Wasserschlauch

Das Flutende Teichlebermoos oder Sternlebermoos (Riccia fluitans) gehört zu den Moospflanzen und besitzt keine Wurzeln. Es bildet ein stark verzweigtes hellgrünes Geflecht an der Wasseroberfläche und dient dort manchen Fischen als Laichsubstrat und als Versteck für winzige Jungfische. Es ist sehr anpassungsfähig und kann sogar in Kugelgestalt am Gewässerboden sowie als Landform auf feuchtem Boden überleben. Auch im Aquarium wird Riccia fluitans gerne eingesetzt, aber Achtung: Die zu schnelle Umgewöhnung von kaltem Teich auf warmes Aquarium und umgekehrt nimmt das Moos wie viele Pflanzen übel. Auch Sternlebermoos übersteht die kalte Jahreszeit am (relativ) warmen Teichboden.

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Sternlebermoos

Auch unter den Farnpflanzen gibt es schwimmende Vertreter. Zwei davon eignen sich besonders gut für den Gartenteich: der Gewöhnliche Schwimmfarn (Salvinia natans) und der Algenfarn (Azolla sp.), der auch den schönen Namen Feenmoos trägt. Algenfarne leben in Symbiose mit stickstoffbindenden Blaualgen (Cyanobakterien) und können sich durch diese permanente Versorgung mit Dünger extrem schnell vermehren. Ihre Biomasse kann sich so alle zwei bis drei Tage verdoppeln! Obwohl das Feenmoos die meisten mitteleuropäischen Winter überlebt, solltest Du dennoch, um auf Nummer Sicher zu gehen, einen Teil im Haus auf der Fensterbank überwintern, wenn Du Dich auch im nächsten Jahr wieder an dem urtümlich anmutenden Farn erfreuen möchtest.

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Algenfarn

Der Gewöhnliche Schwimmfarn ist eine einjährige recht wärmebedürftige Pflanze und nur ihre Vermehrungsstadien überstehen den Winter am Teichboden. Die an der Oberseite behaarten Schwimmblätter sind durch dieses Polster wasserabweisend, so dass Wasser die Blätter nicht benetzt, sondern als Tropfen liegen bleibt. Bei den langen, vermeintlichen Wurzeln des Schwimmfarns handelt es sich in Wirklichkeit um umgewandelte Blätter, die neben ihrem wurzelähnlichen Aussehen auch die Funktion der Nährstoffaufnahme aus dem Wasser übernommen haben.

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Schwimmfarn

Wer die Blätter des Froschbisses (Hydrocharis morsus-ranae) erstmals sieht, könnte die aparte Schwimmpflanze für eine Mini-Seerose halten. Im Gegensatz zu dieser treiben beim Froschbiss die Blattrosetten jedoch frei an der Wasseroberfläche. Die Pflanze vermehrt sich durch Ausläufer und überdauert die kalte Jahreszeit mit gegen Ende der Wachstumsperiode gebildeten Winterknospen am Teichgrund. Froschbiss bevorzugt weiches Wasser an einem sonnigen Standort.

Zusatz-Info: Der Name Froschbiss ist eine Übersetzung des lateinischen Artnamens. Die beim namensgebenden In-die-Blätter-der-Pflanze-beißen beobachteten Frösche waren aber wohl hinter den Raupen des Seerosenzünslers her, eines kleinen Falters, der seine Eier auch auf die Unterseite von Froschbiss-Blättern legt und dessen Raupen sich dann in Gängen durch die Blätter fressen.

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Froschbiss

Die Krebsschere (Stratiotes aloides) war früher so häufig, dass sie als Dünger auf den Feldern ausgebracht wurde. Inzwischen steht sie aufgrund ihrer Seltenheit unter Artenschutz. Die wegen ihres Aussehens auch Wasseraloe genannte Pflanze treibt bis 40 cm lange scharfkantig gezähnte Blätter und bildet so eindrucksvoll große Rosetten. Zusätzlich erscheinen in den Blattachseln Ausläufer, was ohne ausdünnende Pflegemaßnahmen dazu führen kann, dass ein kleiner Teich schnell verkrautet. Im Herbst sinken die mehrjährigen Pflanzen zum Teichgrund, wo sie überwintern.

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Krebsscheren

Tipp: Die Grüne Mosaikjungfer ist eine Großlibelle, die ihre Eier nur auf Krebsscheren ablegt. Möchtest Du sie als Gast begrüßen, solltest Du der Schwimmpflanze einen Platz in Deinem Gartenteich reservieren.

Nicht winterharte Schwimmpflanzen

Die Wassernuss (Trapa natans) ist eigentlich gar keine Schwimmpflanze, denn sie wurzelt mit ihrer Frucht (der „Nuss“) am Gewässergrund und treibt einen Stängel bis zur Wasseroberfläche. Dort erscheinen dann rosettenartig die typischen Schwimmblätter. Im Handel wird aber häufig eine tropische Verwandte, Trapa bicornis, als Schwimmpflanze angeboten, bei der die Nuss und auch der Stängel mit Wurzeln entfernt wurde. Diese Schwimmrosetten sterben dann im Herbst ab, ohne sich vermehrt zu haben. Die einheimische Wassernuss hingegen kann im nächsten Frühjahr aus der Nuss erneut treiben und sich auch bei unseren Temperaturen mit Blüten- und Fruchtbildung fortpflanzen. Sie ist allerdings in Deutschland sehr selten geworden und steht unter Artenschutz.

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Wassernuss

Die Muschelblume (Pistia stratiotes) ist weltweit in subtropischen und tropischen Gebieten verbreitet und eignet sich nicht nur als Aquarienpflanze, sondern auch zur Begrünung der Wasseroberfläche im Teich während der Sommermonate. Dort bildet sie dann mit ihren fleischigen Blättern bis zu 20 cm große Rosetten und zarte, gefiederte Wurzeln, mit denen sie Nährstoffe aus dem Wasser zieht. Im Herbst sterben die Pflanzen ab, es sei denn, Du holst ein paar Exemplare zur Überwinterung in einer flachen wassergefüllten Vase auf Deine Fensterbank oder ins Aquarium. Dort bilden sich aber aus Lichtmangel meist nur verzwergte Exemplare. Doch keine Sorge, auch sie sorgen im nächsten Sommer im Teich wieder für imposante Ableger!

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Muschelblume

Auch weitere, nicht winterharte Arten wie die zartgefiederte Wassermimose (Neptunia oleracea), der Südamerikanische Froschbiss (Limnobium laevigatum) oder die, unter Starklicht rötliche Blätter zeigende, Schwimmende Wolfsmilch (Phyllanthus fluitans) werden gelegentlich als Teichpflanzen angeboten und können für ein paar Monate in der warmen Saison als attraktive Algenprophylaxe die Teichoberfläche bereichern. Wie die meisten Schwimmpflanzen nehmen sie dankbar die intensive Sonneneinstrahlung auf und zeigen dann optimalen Wuchs – zumindest, bis im Herbst die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger werden.

Zusatz-Info: Die früher häufig angebotene Wasserhyazinthe (Pontederia crassipes, früher Eichhornia crassipes) ist zwar in Deutschland nicht winterhart, führt aber in tropischen Regionen durch ihr invasives Wachstum zu großen Problemen und wurde aufgrund ihres Potenzials, sich auch in den südeuropäischen Mitgliedsländern auszubreiten, 2016 auf die Verbotsliste gebietsfremder Arten der EU aufgenommen und darf seither nicht mehr gehandelt oder gepflegt werden.

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Wasserhyazinthe

Fazit

Es gibt eine große Auswahl an geeigneten Schwimmpflanzen für jeden Gartenteich, und wer sich näher mit ihnen beschäftigt, kann viele spannende Anpassungen an diese ganz spezielle Lebensweise entdecken. Auch Du möchtest Deinen Teich mit üppigem Grün verschönern? In der Saison findest Du eine große Auswahl an unterschiedlichen Teichpflanzen für alle Wasserregionen in Deinem Kölle Zoo Markt und natürlich noch viel mehr in unseren großen Teichabteilungen!

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