Diskus-Fische sind Süßwasserfische, die aus den Tropen Südamerikas stammen und zur Familie der Buntbarsche gehören – sie werden daher auch als Diskus-Buntbarsche bezeichnet. Ihre kompakte sowie hochrückige Körperform und die rundliche Stirnpartie lassen tatsächlich ein wenig an das runde Sportgerät aus der Leichtathletik denken, dem der Diskus-Fisch seinen Trivialnamen verdankt.
In der Natur finden sich verschiedene Diskus-Arten, über deren genaue Zahl und Zuordnung jedoch nicht immer Einigkeit herrscht, da sie eng miteinander verwandt sind und sich sehr ähnlich sehen. Zumeist unterschieden werden der Echte Diskus, auch Heckel Diskus oder Pompadurfisch bzw. Symphysodon discus Heckel, der Symphysodon aequifasciatus und der Symphysodon haraldi.
Diskus-Fische zeigen sich hinsichtlich ihrer Färbung und Zeichnung facettenreich.
Alle Arten unterscheiden sich lediglich durch ihre Färbung und Zeichnung. Erkennungsmerkmale des Echten Diskus-Fisches sind seine dunkle, zumeist bläuliche Linienzeichnung, die sich wellenförmig horizontal über seinen Körper erstreckt, sowie ein stark ausgeprägtes breites und dunkelbraunes Band, das sich an der hinteren Körperhälfte vertikal von der Rücken- bis zur Afterflosse zieht. Hinzu kommen einige hellere Vertikalstreifen, die zumeist weniger stark ausgeprägt sind. Charakteristisch für den Symphysodon aequifasciatus sind sieben bis neun dunkle vertikal über die Körperflanken verlaufende Streifen – aufgeteilt in zwei Unterarten schimmern die Exemplare entweder in einem bräunlichen oder grünlichen Grundton. Der Symphysodon haraldi wird zuweilen nicht als eigenständige, sondern als Unterart des Symphysodon aequifasciatus gesehen. Seine dunkelbraunen Flossen zeigen kontrastreiche hellblaue Streifen und auch entlang der Rückenlinie, auf dem Kopf, um die Augen und auf den Körperflanken verlaufen helle, ins Bläuliche tendierende wellenförmige Linien. Neben diesen in der Natur vorkommenden Arten finden sich im Handel viele weitere durch Zucht entstandene Arten, die in den unterschiedlichsten Farben strahlen und die verschiedensten Zeichnungen tragen.

Zeigt der Symphysodon discus Heckel eher gedeckte Farben, strahlen andere Zuchtlinien bunt und farbenfroh.
Die wunderschönen, farbenfrohen und majestätischen Fische machen jedes Aquarium zu einer wahren Augenweide, allerdings erweisen sich die Buntbarsche im Scheiben-Format als eher anspruchsvolle Pfleglinge mit gehobenen Ansprüchen an ihre Haltung, sodass es von Vorteil sein kann, bereits über einige Aquaristik-Erfahrung zu verfügen, bevor eine Gruppe dieser schönen Fische ins heimische Aquarium einzieht. Alle wissenswerten Informationen rund um den Diskus, dessen Herkunft, Verhalten, Ernährung, Fortpflanzung und Zucht sowie Tipps zur fischgerechten Unterbringung und Pflege verrät Dir unser Steckbrief. Dort findest Du auch die Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Herkunft
Die ursprünglichen Habitate der Diskus-Fische erstrecken sich von Peru bis zum Delta des Amazonas vor der Atlantikküste Brasiliens – dort haben die scheibenförmigen Buntbarsche sich in allen Unterläufen der Amazonas-Zuflüsse ausgebreitet. In diesem sehr großen Gebiet nahe des Äquators findet man allerdings keine zusammenhängenden Habitate, sondern große inselartige Populationen, die zur Herausbildung nah verwandter, aber dennoch unterschiedlicher Arten geführt haben.
Die natürlichen Lebensräume von Diskus-Fischen liegen an Steilufern, die zumindest eine Wassertiefe von 1,5 m aufweisen. Die bevorzugten Habitate sind oftmals durch Wurzeln, Totholz von ins Wasser gestürzten Ästen oder dicke Laubschichten strukturiert und bieten, obwohl sie ansonsten nahezu vegetationsfrei sind, ausreichend Versteckmöglichkeiten. Gelegentlich bedecken Schwimmpflanzen die Wasseroberfläche. Zuweilen findet man einzelne Populationen aber auch in Lavariffen oder felsigen Bereichen nahe des Ufers, in denen es zahlreiche Nischen gibt.
Auch in Deiner Unterwasserwelt dürfen Wurzel und Steine als strukturgebende Elemente nicht fehlen.
Verhalten
In freier Wildbahn leben Diskus-Fische in unterschiedlich großen Gruppen, die man auch als Schulen bezeichnet. Aus diesen Verbänden kristallisieren sich dann Paare, die gemeinsam die Balz vollführen. Im heimischen Aquarium bilden Diskus-Fische Hierarchien aus, so zeigt sich oft das größte Tier als dominant und verteidigt sein Revier gegen schwächere Artgenossen, indem es diese verjagt. In einigen Fällen finden sich auch Pärchen zusammen, die ihr Revier dann gemeinsam beschützen. Das Aquarium muss daher in jedem Fall groß genug sein, um schwächeren Tieren ausreichend Ausweichmöglichkeiten zu geben. Tendenziell zeigen sich Diskus-Fische in größeren Gruppen oft friedfertiger als in kleinen Gruppen.
Fischgerechte Unterbringung und Pflege
Die Pflege von Diskus-Fischen erweist sich in einigen Punkten als relativ anspruchsvoll, sodass die Haltung der ausgesprochen schönen Fische oft nur Aquaristik-Begeisterten empfohlen wird, die schon über einige Vorerfahrung und Routine verfügen.
Da die imposanten Buntbarsche im Scheiben-Format sehr groß werden können und gern in einer größeren Gruppe bei Dir einziehen möchten, benötigen sie natürlich auch ein entsprechend großes Aquarium. Dein Becken sollte daher eine minimale Kantenlänge von 150 cm aufweisen – zudem leben Diskus-Fische in ihren ursprünglichen Habitaten in einer Wassertiefe von circa 1,5 m, sodass ein hohes Aquarium ihrer natürlichen Lebensweise entgegenkommt. Oft liest man Angaben, dass für jeden Diskusfisch im Becken ein Wasservolumen von 50 – 80 Liter vorhanden sein sollte. Eine einfache Rechnung macht deutlich, dass ein Diskus-Aquarium wirklich sehr groß sein sollte und damit auch sehr schwer werden kann, was Du bei der Wahl des Standortes und dessen Statik bedenken solltest. Auch sollte hier ins Kalkül gezogen werden, dass Diskus-Fische es gerne ruhig mögen und daher einen störungsarmen Ort für ihre Unterwasserwelt bevorzugen. Die Beleuchtung sollte gedämpft sein, um die Lichtverhältnisse der eher düsteren Gründe des Amazonas bestmöglich zu simulieren. Als besonders wichtiger Parameter erweist sich die Temperatur, denn Diskus-Fische mögen es sehr warm – die Temperatur in Deinem Aquarium sollte daher konstant zwischen 28 und 30 °C liegen. Geht es um die Bepflanzung Deiner Unterwasserwelt und deren Bevölkerung mit weiteren Fischen, können sich die hohen Temperaturen als problematisch erweisen, da nur wenige Pflanzen und bei Weitem nicht jeder Fisch diese dauerhaft gut vertragen. Auch wenn Pflanzen in den natürlichen Habitaten der Diskus-Fische keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen, sollten sie neben Wurzeln und Hölzern als strukturierende Elemente eingesetzt werden. Als passende Pflanzen erweisen sich u. a. Wasserkelche, Schwertpflanzen oder Wasserschrauben – Schwimmpflanzen können zudem helfen, die gewünschten dämmrigen Lichtverhältnisse zu unterstützen. Sollen weitere Fische in Dein Aquarium einziehen, könnte Deine Wahl z. B. auf
Rote Neons oder
Agassiz Buntbarsche,
Kakadu-Zwergbuntbarsche sowie
Ohrgitterharnischwelse fallen, wobei die hohe Temperatur im Diskus-Becken sich auch hier als problematisch erweisen kann. Gerne beraten Dich natürlich auch unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort in unseren
Erlebnismärkten zu diesem Thema.

Diskus-Fische sind soziale Tiere und auf die Gesellschaft von Artgenossen angewiesen, sie sollten daher immer in einer größeren Gruppe gehalten werden.
Der Untergrund sollte fein und sandig sein, denn Diskus-Fische pusten auf den Boden, um so Kleinstlebewesen freizulegen, die ihnen als Nahrung dienen. Scharfkantiger Kies sollte vermieden werden, da er zu Verletzungen der Kiemen führen könnte und nicht die natürlichen Lebensbedingungen der Diskus-Fische widerspiegelt. Das Wasser sollte weich und sauer sein und Dein Aquarium sollte über eine starke Filterung verfügen – eine konstant gute Wasserqualität ist wichtig, da Diskus-Fische oft recht empfindlich auf Schwankungen der Werte reagieren. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7,5 liegen, die Gesamthärte bei 2 – 10 °dH. Um die Wasserqualität stabil zu halten, sind regelmäßige Teilwasserwechsel natürlich unverzichtbar, sodass Du einmal in der Woche circa 20 – 30 % des Wassers wechseln solltest. Die höchste Wasserqualität gewährleitstet ein Durchflussaquarium, das jedoch einen höheren technischen Aufwand erfordert.
Ernährung
In freier Wildbahn ernährt sich der Diskus hauptsächlich von Zooplankton, Insektenlarven, kleineren Garnelen und pflanzlichem Detritus. Im Aquarium wünschen sich Deine Diskus-Fische eine abwechslungsreiche und qualitativ hochwertige Nahrung. Diese trägt zu ihrem Wohlbefinden und Gedeihen bei und reduziert die Belastung Deines Aquarien-Wassers. Auf dem Menüplan sollte daher spezielles Diskus-Trocken- und Diskus-Frostfutter, aber auch Lebendfutter wie z. B. Mückenlarven und Artemia stehen. Ausgewachsene Diskus-Fische sollten dreimal täglich gefüttert werden, Tiere, die sich noch im Wachstum befinden, sollten fünf Mahlzeiten am Tag erhalten.
Fortpflanzung und Zucht
Diskus-Fische zählen zu den sogenannten
Substratlaichern, bei denen sich die beiden Geschlechter kaum unterscheiden lassen – nur die bei der Balz deutlich hervortretende Legeröhre des Weibchens ist das einzige eindeutige Merkmal zur Differenzierung.
Diskus-Fische zählen zu den Substratlaichern, die eine äußerst aufwendige Brutpflege betreiben.
Die Paarung von Diskus-Fischen beginnt mit einer mehrere Stunden dauernden ritualisierten Vorbalz, in der um die gegenseitige Gunst gebuhlt wird. Dann beginnt das Pärchen, den gewählten Laichort – oft ein Stück Holz oder der Bestandteil einer Pflanze – gründlich zu putzen. Sind beide Fische mit dem Ergebnis ihrer Arbeit zufrieden, beginnt die eigentliche Paarung, in deren Verlauf circa 300 Eier an das gewählte Laichsubstrat geklebt werden. Nach etwa zwei bis drei Tagen schlüpfen die Fischlarven, dabei werden sie von ihren Eltern unterstützt, indem sie die kleinen Larven vorsichtig aus den Eihüllen herauskauen. Mit ihren Haftorganen werden die Larven dann von den beiden Elterntieren traubenförmig auf einer senkrechten Fläche angeordnet. Nachdem der Dottersack aufgezehrt ist, lässt sich eine ganz erstaunliche Art der Brutpflege beobachten, die in dieser ausgeprägten Form nur bei den Diskus-Fischen existiert. Durch das Hypophysenhormon Prolaktin angeregt, kommt es bei den Elterntieren zu einer Schwellung der oberen Hautschicht und einer erhöhten Produktion von Schleimzellen, die während dieser Zeit der Brutpflege mehr Fett und Kohlehydrate enthalten. Diese mit Fett und Kohlehydraten angereicherte Epidermis dient dem Nachwuchs als Nahrungsgrundlage, indem sie winzige Fetzen herauslösen und verspeisen. Dabei teilen sich Mutter und Vater diese Aufgabe und signalisieren den kleinen Larven durch Bewegungen und Farbwechsel, wann es an der Zeit ist, zu dem jeweils anderen Partner zu wechseln. Auch wenn Diskuslarven bereits ab dem vierten Lebenstag auch andere Nahrung aufnehmen, sind sie bis zu vier Wochen auf die Haut ihrer Eltern als zusätzliche Futterquelle angewiesen.

Diskus-Fische zeigen ein nahezu einziges Verhalten hinsichtlich ihrer Brutpflege.
Die gezielte Zucht von Diskus-Fischen ist eher schwierig – bei einer größeren Gruppe kann es passieren, dass sich ein harmonisierendes Paar bildet, dass der gemeinsame Nachwuchs in einem Aquarium überlebt, ist allerdings eher unwahrscheinlich, sodass ein separates Aufzuchtbecken notwendig wird. Zudem wird das Pärchen seine Brut bzw. sein Revier heftig verteidigen, sodass es zu Konflikten im Becken kommen kann. Das Wasser in Deinem Zuchtbecken sollte möglichst weich sein, eine konstante Wassertemperatur von 30 °C und einen pH-Wert von 5 bieten, um einen Pilzbefall der Eier zu verhindern. Besonders wichtig ist die Fütterung der Elterntiere und des Nachwuchses, denn ausreichend und qualitativ hochwertiges Futter unterstützt die Elterntiere und das Wachstum der kleinen Diskus-Fische. Nach circa zwei Monaten sollte der Fisch-Nachwuchs in ein größeres Becken umziehen.
Fragen und Antworten zum Diskus
1. Sind Diskus-Fische schwer zu halten?
Da Diskus-Fische sich hinsichtlich ihrer Haltung häufig als ein wenig anspruchsvoller präsentieren, eignen sie sich deutlich besser für Aquaristik-Begeisterte, die schon über einige Vorerfahrung verfügen.
2. Wie viele Diskus-Fische sollte man im Aquarium halten?
Diskus-Fische fühlen sich in einer Gruppe am wohlsten, daher sollten sie immer in einem Trupp von zumindest fünf bis sechs Artgenossen gehalten werden. Allerdings sollte Deine Unterwasserwelt ihnen ausreichend Platz bieten, da Diskus-Fische mitunter sehr groß werden können und sich innerhalb dieser Gruppe immer eine Hierarchie entwickeln wird und das dominante Tier schwächere Artgenossen jagen wird, die dann ausreichend Möglichkeiten zum Verstecken benötigen. Zudem bilden Diskus-Fische Reviere, sodass das Becken genügend Raum für mehrere Reviere bieten muss.
3. Kann man Diskus-Fische mit Neons halten?
Die Vergesellschaftung von Diskus-Fischen mit anderen Aquarien-Bewohnern erweist sich aus unterschiedlichen Gründen als ein wenig kniffelig. Denn zu hektische oder aggressive Fische können die majestätischen Diskusse unter Dauerstress setzen und es kann zu flossenfesten Konflikten in Deinem Aquarium kommen. Sehr kleine Fische oder auch kleinere Garnelen hingegen könnten als zusätzliches Futterangebot betrachtet werden. Zudem bevorzugen Diskus-Fische recht hohe Temperaturen, sodass die Zahl der möglichen Beifische sich zusätzlich reduziert, da diese sich in Deiner Unterwasserwelt natürlich ebenfalls wohlfühlen sollen. Dennoch müssen Deine Diskus-Fische nicht allein bleiben – so eignen sich z. B. auch
Rote Neons oder
Agassiz Buntbarsche,
Kakadu-Zwergbuntbarsche sowie
Ohrgitterharnischwelse als Gesellschaft. Gerne beraten Dich natürlich auch unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort in unseren
Erlebnismärkten zu diesem Thema.
4. Kann man Diskus-Fische allein halten?
Diskus-Fische sind wahrlich keine Einzelgänger und benötigen die Gesellschaft von Artgenossen, eine Einzelhaltung wäre demnach nicht tiergerecht. Daher sollten Diskus-Fische immer in einer Gruppe von zumindest fünf bis sechs Artgenossen in Deine Unterwasserwelt einziehen.