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Freilauf für Kaninchen
Ein braunes Kaninchen sitzt im Grünen und blickt zur linken Seite

Die Umgebung erkunden, über eine Wiese hoppeln, im Sand buddeln, die Nase in den Wind halten – für Kaninchen kann Freilauf im Garten ein echtes Paradies sein und aktiv zu ihrer Lebensqualität und Gesundheit beitragen. Gerade in den warmen Monaten des Jahres lädt das schöne Wetter dazu ein, den Fellnasen frische Luft, Bewegung und neue Eindrücke zu ermöglichen. Für Kaninchen, die sonst in der Wohnung oder im Haus leben, ist der Ausflug ins Grüne daher meist das Highlight des Tages und wird sehnsüchtig erwartet. In unserem Artikel erfährst Du, worauf Du achten musst, um Deinen Kaninchen einen geschützten und spannenden Freilauf zu ermöglichen – und warum es sich lohnt, ihnen dieses kleine Stück Freiheit zu schenken. 

Wichtig zu wissen: Die beschriebenen Empfehlungen gelten ausschließlich für den zeitlich begrenzten Freilauf bei milden Temperaturen. Wer seine Kaninchen dauerhaft im Freien halten möchte – insbesondere über Herbst und Winter hinweg – muss zusätzliche Anforderungen erfüllen. Dazu gehören unter anderem ein isoliertes, wetterfestes Gehege, frostfreie Wasserversorgung, angepasste Fütterung sowie ein verlässlicher Schutz vor Kälte und Nässe. 

Warum ist Freilauf im Garten so wichtig für Kaninchen?

Kaninchen sind von Natur aus neugierige und aktive Tiere, die in freier Wildbahn große Reviere erkunden und vielfältige Verhaltensweisen zeigen. Diese Instinkte sind auch bei Hauskaninchen stark ausgeprägt. Ein Freilauf im Garten gibt ihnen die Möglichkeit, ihre natürlichen Bedürfnisse auszuleben, und fördert sowohl ihre körperliche als auch ihre seelische Gesundheit. Die wichtigsten Vorteile im Überblick: 

  • Bewegung und Fitness: Im Garten können Kaninchen nach Herzenslust hoppeln, springen und Haken schlagen. Diese Aktivitäten halten sie fit, stärken ihre Muskulatur und beugen Übergewicht sowie damit verbundenen Problemen wie Gelenkerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden vor. Besonders Wohnungskaninchen profitieren von dem zusätzlichen Platz und der Bewegung.
  • Natürliches Verhalten ausleben: Grasen, buddeln und die Umgebung erkunden gehören zu den angeborenen Verhaltensweisen von Kaninchen. Diese Aktivitäten fördern ihr Wohlbefinden und verhindern Langeweile oder Verhaltensstörungen, die durch Unterforderung entstehen können.
  • Frische Luft und Sonnenlicht: Der Aufenthalt im Freien sorgt für Tageslicht, das die Vitamin-D3-Bildung unterstützen kann. Vitamin D ist wichtig für gesunde Knochen und ein starkes Immunsystem. Frische Luft trägt ebenfalls zur Gesundheit bei und hilft, Stress abzubauen. Wichtig ist, dass der Freilauf ausreichend Schattenplätze bietet, um Überhitzung zu vermeiden. 
  • Mentale Stimulation: Kaninchen sind kluge Tiere, die Abwechslung brauchen. Ein gut gestalteter Freilauf mit Tunneln, Verstecken, Plattformen und verschiedenen Untergründen regt ihre Neugier an, bietet geistige Herausforderungen und beugt Langeweile vor. Auch das Beobachten von Vögeln oder das Hören von Naturgeräuschen kann bereichernd sein. 

Freilauf im Garten bietet Deinen Kaninchen mehr Bewegung, mentale Anregung, frische Luft und Tageslicht – alles wichtige Faktoren, um ihr Wohlbefinden zu steigern und Verhaltensstörungen vorzubeugen.

Wie groß sollte ein Freilauf für Kaninchen sein – und wie kann er aussehen? 

Damit Deine Kaninchen ihren Ausflug ins Grüne wirklich genießen können, brauchen sie vor allem eines: ausreichend Platz. Denn nur wenn sie genug Raum zum Hoppeln, Buddeln und Erkunden haben, können sie ihre natürlichen Verhaltensweisen voll ausleben. Doch wie groß sollte ein Freilauf sein – und welche Möglichkeiten gibt es, ihn im Garten umzusetzen? Als Faustregel gilt natürlich: je größer, desto besser! Laut Tierärztlicher Vereinigung für Tierschutz e. V. (TVT) liegt das Mindestmaß für zwei Kaninchen bei 6 qm. Für jedes weitere Tier muss diese Grundfläche um 50 %  also 3 qm – erweitert werden. 

Die Gestaltung hängt von Deinen Möglichkeiten und Deinem handwerklichen Geschick ab. Hier sind einige Optionen: 

  • Fertige Freigehege aus dem Handel: Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen, von einfachen Stecksystemen bis hin zu modularen Modellen mit Dach und Bodenverankerung. Achte auf ausreichend Platz, eine stabile Konstruktion, engmaschigen Draht (max. 2 x 2 cm) und eine sichere Abdeckung, um die Kaninchen vor Raubtieren zu schützen. Um den Kaninchen ausreichend Bewegungsfreiheit zu bieten, müssen mehrere Elemente verwendet werden, da die Einzelgehege meist unter 2 qm groß sind. 
  • Mobile Freilaufgehege: Diese flexiblen Gehege lassen sich leicht umstellen, was den Boden schont, den Tieren frisches Gras bietet und für Abwechslung sorgt. Auch hier ist es wichtig, durch die Nutzung mehrerer Gehege für ausreichend Platz zu sorgen. 
  • Selbstgebautes Gehege: Mit Holzrahmen, Volierendraht und wetterfesten Materialien kannst Du ein individuelles Gehege gestalten, das ideal an die Bedingungen Deines Gartens angepasst ist und den Bedürfnissen Deiner Kaninchen optimal entspricht. Ein fest integrierter Stall oder ein überdachter Bereich bieten zusätzlichen Schutz und Komfort. 

Wichtig: Falls Deine Kaninchen noch nie im Freien waren, solltest Du sie langsam daran gewöhnen. Starte mit Freilaufzeiten von etwa 1 Stunde täglich und verlängere diese schrittweise. Achte dabei auf eine ruhige Umgebung ohne laute Geräusche oder plötzliche Bewegungen, um den Einstieg stressfrei zu gestalten. Wichtig sind insbesondere viele Versteckmöglichkeiten. Zudem sollten Deine Fellnasen einen Impfschutz gegen Myxomatose und RHD haben. 

Sicher und geschützt: Die wichtigsten Voraussetzungen für einen Kaninchen-Freilauf

Bevor Du Dich daran erfreuen kannst, Deinen Kaninchen dabei zuzusehen, wie sie die Umgebung erkunden, solltest Du einige Vorkehrungen in Sachen Sicherheit treffen, denn Kaninchen haben zahlreiche natürliche Feinde und sind zudem geschickte Fluchttiere. Um sie vor Gefahren zu schützen und ihr Ausbüxen zu verhindern, sollte der Freilauf stets gut gesichert sein: 

Schutz vor Fressfeinden 

  • Dachabdeckung: Greifvögel, Katzen, Hunde, Füchse und andere Tiere stellen eine erhebliche Gefahr für Kaninchen dar. Ein Freilauf muss daher vollständig mit einem stabilen Gitter oder Netz abgedeckt sein. Das Material sollte robust genug sein, um auch kräftigen Tieren wie Füchsen standzuhalten. 
  • Seitliche Begrenzung: Die Umzäunung des Freilaufs sollte rundum geschlossen sein, um ungebetene Gäste wie Hunde, Marder oder Ratten fernzuhalten. Achte darauf, dass keine Lücken im Gitter vorhanden sind, durch die kleine Tiere eindringen könnten. 

Ausbruchsicherheit 

  • Buddel-Schutz: Da Kaninchen leidenschaftliche Buddler sind, müssen Maßnahmen getroffen werden, um ein Entkommen zu verhindern. Daher sollte das Gitter mindestens 50 cm tief in den Boden eingelassen werden. 
  • Stabile Materialien: Falls Du keinen fertigen Kaninchen-Freilauf verwendest, sondern den genutzten Bereich selbst absteckst, nutze dazu am besten Kaninchendraht mit einer Maschenweite von maximal 2 x 2 cm, um sicherzustellen, dass die Tiere weder hindurchschlüpfen noch sich verletzen können. Dünner Maschendraht oder Kunststoffnetze sind ungeeignet, da sie leicht durchgebissen oder beschädigt werden können. 
  • Hohe Zäune: Bedenke außerdem, dass Kaninchen sehr hoch springen können. Der Zaun sollte daher mindestens 100 cm hoch sein, um ein Überspringen zu verhindern. 

Ein rotbraunes Kaninchen schaut durch Maschendrahtzaun

Kaninchen sind Meister im Springen und Buddeln - ein Freilaufgehege muss daher absolut sicher vor Ausbruchversuchen sein, etwa durch die Verwendung von Kaninchendraht. 

Schutz vor Witterung 

  • Sonnenschutz: Kaninchen sind äußerst hitzeempfindlich und benötigen daher ausreichend Schattenplätze in ihrem Freilauf, z. B. durch Sonnensegel, Sträucher oder Häuschen. Längere direkte Sonneneinstrahlung kann schnell zu einem lebensgefährlich Hitzschlag führen. 
  • Wetterschutz: Auch bei Regen, Wind oder kühleren Temperaturen benötigen Kaninchen einen geschützten Rückzugsort. Wetterfeste Häuschen im Freilauf sind ideal, um Schutz vor plötzlichen Wetterumschwüngen zu bieten. Achte darauf, dass der Unterschlupf trocken, windgeschützt und gut isoliert ist, damit sich die Tiere auch bei ungemütlichem Wetter wohlfühlen. 

So gestaltest Du den Kaninchen-Freilauf sicher und spannend 

Damit sich Deine Kaninchen im Freilauf wohlfühlen und gesund bleiben, ist eine solide Absicherung vor Fressfeinden, Ausbruchsversuchen und direkter Sonneneinstrahlung unerlässlich. Ebenso wichtig ist eine abwechslungsreiche und tiergerechte Gestaltung des Geheges, die den natürlichen Instinkten Deiner Fellnasen gerecht wird. Hier ein paar Tipps: 

Grasen und Knabbern

Kaninchen lieben frisches Gras und Kräuter. Wenn Du den Freilauf auf einer Rasenfläche aufstellst, können die Tiere selbstständig grasen. Achte jedoch darauf, dass die Fläche frei von Pestiziden oder Dünger ist. Zusätzlich kannst Du geeignete Kräuter wie Löwenzahn, Spitzwegerich oder Kamille pflanzen, um den Kaninchen eine gesunde und abwechslungsreiche Futterquelle anzubieten. Wenn der Freilauf auf einer wilden Wiese steht, überprüfe regelmäßig, ob dort giftige Pflanzen wie Hahnenfuß oder Fingerhut wachsen, und Zusätzlich zu Gras und Kräutern freuen sich Kaninchen über frisches Obstbaumholz (z. B. Apfel oder Birne), Haselnusszweige oder spezielle Kaninchen-Knabberhölzer, die ihre Zähne gesund halten und für Beschäftigung sorgen. 

Ein weißes Kaninchen mit braunen Ohren sitzt auf einer Wiese und hat ein Büschel Gras im Maul

Eine Wiese im Freilauf bietet Kaninchen nicht nur eine natürliche Nahrungsquelle, sondern auch Platz zum Hoppeln und Spielen – stelle jedoch sicher, dass die Wiese frei von giftigen Pflanzen und ungedüngt ist

Buddelmöglichkeiten 

Buddeln gehört zu den natürlichen Verhaltensweisen von Kaninchen und ist wichtig für ihr Wohlbefinden. Wenn es aus Sicherheitsgründen (Gefahr des Unterbuddelns) möglich ist, richte ihnen eine Buddelecke mit lockerem Erdreich ein. Ein unterirdisches Drahtgeflecht kann verhindern, dass sich die Tiere hinausbuddeln. Um die Buddelecke noch interessanter zu gestalten, kannst Du verschiedene Materialien wie Sand, lockere Erde oder Laubschichten anbieten. Dies sorgt für Abwechslung und regt die Kaninchen zusätzlich an. Achte darauf, dass der Sand oder die Erde sauber und frei von Schadstoffen ist. 

Wenn Du keine Buddelecke im Freilauf einrichten kannst, bieten sich alternativ große, stabile Kisten oder Wannen mit Sand oder Erde an, die Du gelegentlich austauschen oder ergänzen kannst. So bekommen die Kaninchen auch auf kleinerem Raum die Möglichkeit, ihrem natürlichen Verhalten nachzugehen.

Verstecke und Rückzugsorte 

Kaninchen sind Fluchttiere und benötigen jederzeit sichere Verstecke, um sich geschützt zu fühlen und den Freilauf entspannt genießen zu können. Ideal sind Häuschen, Tunnel, Röhren, Weidenbrücken, Unterstände oder große Laubhaufen. Auch dichte Büsche können als Rückzugsorte dienen – vorausgesetzt, sie sind ungiftig. Achte darauf, dass die Verstecke stabil und groß genug sind, damit mehrere Kaninchen gleichzeitig Platz finden. Wichtig ist, dass die Verstecke mehrere Ein- und Ausgänge haben, damit die Fellnasen jederzeit ungestört hinein- und hinausgelangen können. 

Natürliche Materialien wie hohle Baumstämme, Asthaufen oder Laub bereichern die Rückzugsorte zusätzlich und sorgen für Abwechslung. Platziere die Verstecke an verschiedenen Stellen im Freilauf, sodass die Kaninchen immer einen Unterschlupf in der Nähe haben – dies ist besonders wichtig, wenn sie sich erschrecken. 

Um die Umgebung spannend zu halten, kannst Du die Verstecke gelegentlich umstellen. Das regt die Neugier der Tiere an und fördert ihre Aktivität, da sie ihre Umgebung immer wieder neu erkunden können. Kontrolliere die Verstecke regelmäßig auf mögliche Gefahrenstellen wie scharfe Kanten, lose Teile oder beschädigte Materialien, die Verletzungen verursachen könnten. 

Wichtig: Entferne giftige Pflanzen wie Efeu, Buchsbaum, Oleander oder Kirschlorbeer aus der Nähe der Verstecke, da diese für Kaninchen lebensgefährlich sein können. Wenn Du Büsche oder andere natürliche Elemente einbeziehst, stelle sicher, dass sie ungefährlich und für Kaninchen geeignet sind. 

Auch freie Fläche zum Rennen sollte für Deine Tiere ausreichend vorhanden sein, sodass sie sich nach Herzenslust austoben können. 

Beschäftigungsmöglichkeiten 

Kaninchen sind neugierige und aktive Tiere, die gerne ihre Umgebung erkunden und beschäftigt werden möchten. Ein abwechslungsreich gestalteter Freilauf sorgt dafür, dass keine Langeweile aufkommt und die Tiere sich wohlfühlen. Hier einige Ideen, um Deinen Kaninchen Spaß und Bewegung zu bieten: 

  • Tunnelsysteme und Verstecke: Kaninchen lieben Tunnel und Höhlen. Weidentunnel, Holzröhren und sogar umfunktionierte Pappkartons eignen sich hervorragend, um ihnen Rückzugs- und Spielmöglichkeiten zu bieten. 
  • Kletter- und Aussichtspunkte: Erweitere den Freilauf in die Höhe, indem Du Holzbrücken, Baumstämme oder erhöhte Plattformen integrierst. Diese fördern die Bewegung und bieten spannende Perspektiven. Achte darauf, dass die Kletterelemente stabil und sicher sind, um Verletzungen zu vermeiden. Laut TVT sollte ein erhöhter Liegeplatz im Schatten vorhanden sein, auf dem sich die Kaninchen komplett ausstrecken können. 
  • Abwechslung schaffen: Kaninchen langweilen sich schnell, wenn die Umgebung unverändert bleibt. Tausche regelmäßig Verstecke, Tunnel oder Spielzeuge aus oder verändere ihre Anordnung. So bleibt der Freilauf spannend und regt die Tiere zu Bewegung und Erkundung an. 
  • Intelligenzspiele: Denkspiele können die Neugier und Intelligenz Deiner Kaninchen fördern. Verstecke Leckerlis in Pappkartons, unter Blumentöpfen oder in speziellen Kaninchen-Spielzeugen, die sie durch Schieben oder Hochheben öffnen müssen. 
  • Natürliche Gestaltung: Pflanze essbare, ungiftige Kräuter wie Löwenzahn, Petersilie oder Basilikum im Freilauf, um eine natürliche und abwechslungsreiche Umgebung zu schaffen. Diese Pflanzen dienen nicht nur als Nahrung, sondern auch als Beschäftigung. 

Mit diesen Beschäftigungsmöglichkeiten hältst Du Deine Kaninchen aktiv, förderst ihr Wohlbefinden und sorgst dafür, dass sie sich rundum wohlfühlen. Mehr zum Thema findest Du übrigens hier

Ein braungraues Kaninchen versteckt sich unter einem Busch

Büsche im Freilauf bieten Kaninchen wichtige Versteckmöglichkeiten und Schutz vor Sonne sowie potenziellen Gefahren – achte jedoch darauf, dass die Pflanzen ungiftig und für Kaninchen unbedenklich sind.

Gesundheitliche Risiken im Kaninchen-Freilauf und wie Du sie vermeidest

Ein Freilauf im Garten fördert das Wohlbefinden Deiner Kaninchen durch Bewegung, frische Luft und natürliche Reize. Gleichzeitig birgt er jedoch Risiken, die sich mit den richtigen Vorkehrungen deutlich minimieren lassen. Dazu gehören ein ausbruch- und raubtiersicheres Gehege, Schutz vor Sonne, Nässe und Kälte durch geeignete Rückzugsorte sowie die Entfernung giftiger Pflanzen wie Efeu, Buchsbaum oder Fingerhut. Wenn es auch wilde Kaninchen gibt, ist es wichtig, regelmäßig Kot zu sammeln und in der Tierarztpraxis auf Parasiten untersuchen zu lassen. 

Zusätzlich solltest Du Deine Kaninchen vor Krankheiten schützen. Regelmäßige Impfungen gegen Myxomatose und RHD (Rabbit Hemorrhagic Disease) sind unerlässlich, um diese häufig tödlich verlaufenden Viruserkrankungen zu verhindern. Eine gute Hygiene und Schutz vor Insekten helfen, das Risiko weiter zu senken. Kaninchenschnupfen, eine bakterielle Infektion der Atemwege, kann durch eine saubere, zugluftfreie Umgebung, Stressvermeidung und eine tiergerechte Haltung vorgebeugt werden. 

Im Sommer besteht zudem die Gefahr von Myiasis (Fliegenmadenbefall), wenn Fliegen ihre Eier auf feuchten oder verschmutzten Stellen im Fell ablegen, häufig im Bereich des Afters oder der Geschlechtsorgane. Regelmäßige Fellkontrollen (2 Mal täglich!), besonders bei langhaarigen Kaninchen oder solchen mit Verdauungsproblemen, sowie eine saubere Haltung sind hier besonders wichtig. Ergänzend können Fliegengitter, spezielle Präparate oder natürliche Abwehrmittel (z. B. Duftstoffe, die Fliegen fernhalten) das Risiko verringern. 

Neben Myxomatose, RHD, Kaninchenschnupfen und Myiasis gibt es weitere gesundheitliche Risiken, die im Gartenfreilauf auftreten können. Dazu zählen: 

  • Kokzidiose: Ein parasitärer Befall, der Durchfall, Gewichtsverlust und allgemeine Schwäche verursacht. Vorbeugung erfolgt durch Hygiene und regelmäßige Kotuntersuchungen.  
  • E. Cuniculi: Ein Einzeller, der neurologische Ausfälle, Kopf- oder Augenprobleme und Lähmungserscheinungen hervorrufen kann. Vorsichtige Haltung, Stressreduktion und eine regelmäßige Anti-E-Cuniculi-Behandlung können helfen, Ausbrüche zu vermeiden. 
  • Hautpilz: Dieser äußert sich durch Haarausfall und Hautveränderungen. Eine saubere Umgebung und regelmäßige Fellkontrollen sind essenziell. 
  • Blasenentzündungen: Diese treten häufig bei nassen oder kalten Untergründen auf. Sorge dafür, dass der Auslauf trocken bleibt und die Kaninchen nicht längere Zeit auf feuchtem Boden sitzen.
  • Hitzschlag: Kaninchen sind hitzeempfindlich! Stelle bei hohen Temperaturen sicher, dass immer ausreichend Schatten und frisches Wasser zur Verfügung stehen. Kühlmöglichkeiten wie gefrorene Wasserflaschen oder kühle Fliesen können Leben retten. 

Auch Parasiten wie Zecken, Flöhe und Milben können im Gartenfreilauf ein Problem darstellen. Regelmäßige Fellkontrollen und, bei Bedarf, die Anwendung von geeigneten Präparaten können hier vorbeugen. Generell solltest Du den Gesundheitszustand Deiner Fellnasen sehr engmaschig kontrollieren und mögliche Krankheitsanzeichen stets erst nehmen. 

Fazit 

Ein Freilauf im Garten bietet Kaninchen die ideale Möglichkeit, ihre natürlichen Instinkte auszuleben – Bewegung, frische Luft, mentale Stimulation und das Ausleben von Verhaltensweisen wie Buddeln, Grasen und Erkunden tragen maßgeblich zu ihrer physischen und psychischen Gesundheit bei. Damit die Kaninchen gesund bleiben und sich wohlfühlen, ist es wichtig, gesundheitliche Risiken wie Krankheiten, Parasitenbefall oder Verletzungsgefahren zu minimieren. Regelmäßige Impfungen, Hygiene, Schutz vor extremen Wetterbedingungen und ein achtsamer Umgang mit möglichen Gefahrenquellen sind essenziell. Ein sicherer Freilauf sollte nicht nur vor Fressfeinden und Ausbrüchen geschützt sein, sondern auch abwechslungsreich und kaninchengerecht gestaltet werden. Verstecke, Klettermöglichkeiten, Tunnelsysteme und essbare Pflanzen sorgen für Beschäftigung und fördern die Neugier der Tiere. Gleichzeitig ist eine regelmäßige Kontrolle des Freilaufs auf giftige Pflanzen, scharfe Kanten oder beschädigte Materialien unerlässlich, um Verletzungen oder Vergiftungen zu vermeiden. Ein durchdacht gestalteter Freilauf ist nicht nur eine Bereicherung für die Kaninchen, sondern auch eine Freude für den Halter. Es macht Spaß, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und zu sehen, wie sie voller Energie und Neugier ihre Welt erkunden. Mit ausreichend Planung und Aufmerksamkeit kannst Du Deinen Kaninchen ein kleines Paradies im Garten schaffen, in dem sie sich rundum wohlfühlen und gesund bleiben.


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