Steckbrief Chinchilla
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Runder, aber sportlicher Körper, samtweiches Fell, große dunkle Augen und überdimensionale Ohren - das sind die unverkennbaren Merkmale des Chinchillas (Chinchilla spec.), auch Wollmaus genannt.
Chinchillas gehören zur Ordnung der Nagetiere. Man unterscheidet zwei Arten:
Zum einen das Kurzschwanzchinchilla, welches relativ groß wird (35 bis 38 cm). Im Verhältnis zu Kopf- und Rumpflänge sind bei ihm Ohren und Schwanz relativ kurz.
Zum anderen das Langschwanzchinchilla - auch als kleiner Chinchilla bekannt, welches in der Heimtierhaltung wesentlich weiter verbreitet ist und bedauerlicherweise millionenfach als Pelztier in Farmen gezüchtet wird. Chinchillas sind in den südamerikanischen Gebirgsketten der Anden und Kordilleren beheimatet. In kleinen Gesellschaften, die manchmal ganze Kolonien bilden, verbringen sie tagsüber ihre Zeit in Höhlen und Felsplatten und werden erst zum Einbruch der Dämmerung munter.
Nicht nur ihr treuherziges Aussehen, sondern auch ihr friedfertiges und intelligentes Wesen lässt die Herzen der Chinchilla-Liebhaber höherschlagen. Unvorstellbar ist die Tatsache, dass diese possierlichen Tiere nur aufgrund ihres Pelzes in ihren Ursprungsgebieten an den Rand der Ausrottung gebracht wurden. Umso schöner ist es, dass sich dieses Heimtier wegen seines Wesens in den letzten Jahren in der Heimtierhaltung immer größerer Beliebtheit erfreut.

Zusatzinfo: Das Fell der Chinchillas ist sehr dicht. Aus einer Haarwurzel wachsen bis zu 60 Haare und pro Quadratzentimeter Haut finden sich bei Chinchillas ungefähr 20.000 Haare.

Farbformen

Chinchillas gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Farben. Normalerweise hat ihr Fell ein „agouti“ Muster. Das Muster wird auch „wildfarben“ oder „tabby“ genannt. Bei dem Muster sind die einzelnen Haare gebändert und man kann verschiedene Bereiche – Unterzone, Band und Spitzen - voneinander abgrenzen. Je nach Farbvariante kann das Band der Einzelhaare fehlen. Es gibt die Tiere z. B. in weiß, beige, „violett“, „saphir“ sowie als zweifarbige und dreifarbige Schecken.

Verhalten

Chinchillas sind dämmerungs- und nachtaktiv. Mit ihren großen Ohren und Augen sind sie perfekt an Aktivitäten in der Dämmerung und Dunkelheit angepasst. Denn genau diese befähigen sie zu einem sehr guten Seh- und Hörvermögen. Das geschützte Leben in der Sippe hat zudem den großen Vorteil, dass sich die Chinchillagruppe durch ausgiebiges Aneinander kuscheln vor dem harten Klima ihres Lebensraumes schützt. Dieses ist geprägt von Kälte, Wind und vor allem Nahrungsmangel. Chinchillas sind sehr neugierig und intelligent. Die meisten werden sehr schnell zahm und lassen sich auch aus ihrem Gehege herausnehmen. Doch Vorsicht! Chinchillas haben zwei recht wirkungsvolle „Waffen“ gegen Angreifer, die sie unter Umständen auch einsetzen, wenn sie nicht berührt werden möchten.

Wichtig: Zur Verteidigung bespritzen Chinchillas mögliche Angreifer gezielt mit Urin. Wobei sowohl die männlichen als auch die weiblichen Tiere dabei sehr zielsicher treffen können. Außerdem können Chinchillas ihr Fell abwerfen. Deshalb dürfen sie auf keinen Fall am Fell ergriffen werden.

Tiergerechte Haltung

Wenn man Chinchillas tiergerecht halten möchte, sollte man sich für mindestens zwei Tiere entscheiden, denn ein Pärchen versteht sich natürlich prächtig. Wird allerdings kein Nachwuchs geplant, empfiehlt sich die Haltung gleichgeschlechtlicher Paare. Sowohl Weibchen- als auch Männchengruppen (die nicht in Reichweite weiblicher Chinchillas hausen) verstehen sich bestens. So kann eine wunderschöne und gesellige "Chinchilla-WG" entstehen. Auch eine Gruppe mit einem (kastrierten) Böckchen und zwei bis drei Weibchen ist möglich. Eine Vergesellschaftung älterer Chinchillas kann oft problematisch werden, deshalb sollten die Nager vor dem Erreichen der Geschlechtsreife aneinander gewöhnt werden.

Chinchillas eignen sich in unseren Breiten nicht für die Außenhaltung! Ihr Fell schützt zwar hervorragend vor Kälte, aber überhaupt nicht vor Nässe. Daher kommen sie mit den nasskalten Wintern bei uns nicht zurecht. Das in Deutschland herrschende schwül-heiße Klima im Sommer, macht den Tieren ebenfalls sehr zu schaffen. Am wohlsten fühlen sie sich bei Temperaturen von 15 bis 21 °C.

Die Behausung für zwei Chinchillas sollte mindestens eine Grundfläche von 2 m2 und einer Höhe von 1,5 m haben. Sollen mehr als zwei Chinchillas gehalten werden, vergrößert sich die benötigte Grundfläche um 0,5 m2.
Der Standort sollte ruhig, vor Zugluft und direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein. Außerdem sollten zwei aneinandergrenzenden Seiten des Nagerheims blickdicht sein, da die kleinen Nager schreckhaft und lärmempfindlich sind. Während der nächtlichen Aktivität der Chinchillas kann es relativ laut werden, deswegen solltest Du Dein Chinchillagehege nicht im Schlafzimmer unterbringen.

Chinchillas sind sehr bewegungsfreudig. Daher brauchen sie selbst bei großen Nagerheimen täglichen Freilauf.

Vor dem Freilauf solltest Du alle möglichen Gefahrenquellen (offene bzw. gekippte Fenster, Elektrokabel, Zimmerpflanzen, andere Haustiere etc.) beseitigen. Bedenke bitte auch, dass die Tiere – ganz Nagetier typisch – eventuell Deine Möbel annagen. Damit das Einfangen nicht in Stress für alle Beteiligten ausartet, solltest Du Deine Chinchillas vor dem ersten Freilauf unbedingt daran gewöhnen sich in die Hand nehmen zu lassen.

Für die bewegungs- und springfreudigen Nager ist eine dreidimensionale Einrichtung mit mehreren Ebenen, erhöhten Sitzbrettern, Ästen und Rampen notwendig, um sich wohlzufühlen. Pro Chinchilla solltest Du je ein Holzhäuschen als Rückzugsmöglichkeit anbieten und ein großes „Gemeinschaftshäuschen“. Am besten verteilst Du die Häuschen auf unterschiedlichen Ebenen.
Chinchillas beschäftigen sich gerne mit Naturzweigen (gerne auch belaubt und von ungiftigen und unbehandelten Bäumen), Nagesteinen, unbedrucktem Papier und Karton. Platziere die Futter- und Wassernäpfe standsicher auf einer erhöhten Ebene und biete Deinen Chinchillas für die Fellpflege unbedingt ein mit speziellem, quarzfreiem Chinchillasand befülltes Sandbad an.

Tiergerechte Ernährung

Chinchillas sind reine Pflanzenfresser. Ihr Grundnahrungsmittel ist Heu, welches rund um die Uhr zur freien Verfügung angeboten werden sollte. Außerdem kannst Du Deinen Chinchillas getrocknete Kräuter und Blüten, sowie ein geeignetes Chinchillafutter anbieten. Jede Futterumstellung sollte langsam erfolgen, da das Verdauungssystem, wie das aller Pflanzenfresser, sehr empfindlich ist. Zu feuchtes oder nasses Futter verursacht bei Chinchillas schnell Durchfall, daher solltest Du darauf verzichten. Nach entsprechender langsamer Gewöhnung freuen sich Deine Chinchillas aber durchaus auch über frische Blätter. Chinchillas fressen einen Teil ihres eigenen Kotes, den Blinddarmkot. Solltest Du dieses Verhalten beobachten, besteht also kein Grund zur Sorge! Um die schwerverdaulichen Pflanzenfasern aufspalten zu können, fressen Deine Chinchillas ihr Futter zwei Mal. Sauberes Trinkwasser sollten Deine Chinchillas rund um die Uhr zur freien Verfügung haben.

Tipp: Als gelegentlichen Snack kannst Du Deinen Chinchillas auch kleine Mengen getrockneter Gemüsestückchen aus der Hand anbieten. Das stärkt die Bindung und hilft ungemein bei der Gewöhnung der Tiere an den Menschen!

Für wen eignen sich Chinchillas?

Chinchillas eigen sich auf Grund ihrer dämmerungs- und nachtaktiven Lebensweise ideal für berufstätige Erwachsene, die langlebige Mitbewohner suchen. Die Lebenserwartung beträgt nämlich mehr als zwanzig Jahre, in denen der Halter von Chinchillas viel mit seinen dankbaren Freunden erleben kann. Die meisten Chinchillas werden recht schnell zahm und können somit auch auf den Arm genommen werden. Zudem sind Chinchillas auch spannende Tiere zum „nur“ Beobachten.
Für die tägliche Pflege Deiner Chinchillas (Fütterung, Reinigung der Toilettenecken) solltest Du 20 - 30 Minuten einplanen. Zusätzlich solltest Du einmal pro Woche einen Zeitaufwand von einer Stunde für die gründlichere Käfigreinigung mit veranschlagen.

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